…der autoritäre Kommunismus?
Da stösst man aus dem Nichts auf folgende Perle der autoritären Ideologie, und man denkt sich OK, die schönsten und entlarvendsten Sätze nehmen wir in Fettdruck, aber eigentlich müsste man dann alles fett drucken, es ist auch alles derselbe Satz:
DIE ROLLE DES INDIVIDUUMS IM KAMPF FÜR DIE BEFREIUNG DER MENSCHHEIT
Als Kommunistinnen stehen in unserem Kampf nicht das einzelne Individuum und seine persönlichen Interessen, sondern die objektiven Interessen der Arbei-terlnnenklasse und die der unterdrückten Massen im Mittelpunkt unserer politischen Arbeit. Diese Ausrichtung ist wichtig, um unser Ziel, die Befreiung der Menschheit im Kommunismus, nicht aus den Augen zu verlieren und konsequent für unsere kollektiven Interessen, die Interessen unserer Klasse, eintreten zu können.
Gleichzeitig verneinen wir natürlich nicht die Rolle des Individuums im organisierten Klassenkampf. Insbesondere in Zeiten, in denen die Klassenkämpfe von unten auf einem so niedrigen Niveau wie in Deutschland zur Zeit laufen, ist die persönliche Initiative klassenkämpferischer und revolutionärer Individuen oftmals ausschlaggebend für die erfolgreiche Führung und Organisierung bzw. überhaupt die Entfesselung dieser Kämpfe.
Egal ob im Betrieb, in der Schule, der Universität oder im Stadtteil: Es braucht immer aktive Individuen, die es schaffen, den Unmut und die Wut über die herrschenden Verhältnisse, die Ausbeutung und Ungerechtigkeit in konstruktive politische Aktivität zu verwandeln und aus den Betroffenen ein politisches Kollektiv zu formen.
Auch in der Kommunistischen Partei verschwindet das Individuum und seine Rolle nicht, sondern entwickelt sich weiter hin zu einem sozialistischen Individuum, welches stets die Bedürfnisse des revolutionären Kampfes in den Mittelpunkt stellt. In der Kommunistischen Partei wächst das Individuum mit seinen Genossinnen zu einem einheitlichen revolutionären Organismus zusammen, welcher die Kräfte der einzelnen Individuen zielgerichtet in die für den erfolgreichen Kampf notwendigen Bahnen leitet.
Ja selbst nach der erfolgreichen sozialistischen Revolution verliert die persönliche Initiative des Individuums nichts von ihrer Wichtigkeit. Ganz im Gegenteil! Für den Aufbau und die dauerhafte Weiter- und Höherentwicklung der sozialistischen Gesellschaft ist die massenweise persönliche Initiative des revolutionären Individuums unabdingbar, ohne sie ist die Weiterentwicklung hin zum Kommunismus gar nicht denkbar.
Wir sehen also, dass aus dem scheinbaren Widerspruch zwischen Individuum und Kollektiv im Kapitalismus durchaus eine untrennbare Einheit werden kann, wenn man Stück für Stück die bürgerliche Ideologie und ihre Wirkung auf das Individuum überwindet.
„Das Individuum“ hat seine Rolle darin, dass es in persönlicher Initiative „stets“ die Interessen des Kollektivs in den Mittelpunkt stellt. So einfach geht das! Aber was sind denn die Interessen des Kollektivs? Und wer legt diese fest? Ja, meine Herren, habt ihr euch mal überlegt: wenn das so einfach wäre, warum ist die menschliche Gesellschaft dann stattdessen so unentwirrbar komplex?