Ob sich die Aufregung um die Vorgänge vom 11.12. in Leipzig mittlerweile etwas gelegt hat, wissen wir nicht und glauben es auch nicht; der Tag hat das Potential, die Linke noch eine ganze Weile zu beschäftigen, und wir gehen nach dem bisherigen Stand davon aus, dass die Linke den Schuss diesmal gehört hat. Die Zustände, die wir beschreiben, bedrohen die freie Erörterung unsrer Angelegenheiten, das heisst sie bedrohen die Linke an ihrer Wurzel. Und die Linke hat, wie uns scheint, die Lage erkannt und wird beginnen, sich zu verteidigen.
Einstweilen reichen wir für die, dies noch nicht gefunden haben, ein paar Sachen nach: erstens den Mitschnitt des Vortrags und der Diskussionsbeiträge (nachgesprochen).
Zweitens ein den Tag vorher erschienenes Gespräch über dasselbe Thema beim Podcast Nordwestpassage.
Drittens den Bericht der Veranstalter über die Angriffe auf das Publikum.
Viertens ein Bericht im Kulturteil der Welt über die Vorgänge, der gut recherchiert ist, aber dem man die Agenda anmerkt, nach der er gearbeitet ist.
Für die vielen Zuschriften danken wir. Die Solidarität wissen wir zu schätzen, und die Angebote zur Diskussion werden wir nicht ausschlagen. Es geht hier aber gar nicht um uns und unser wertes Empfinden, sondern um die Geschäfte der Linken; und die Diskussion erledigen wir lieber in der Öffentlichkeit statt im kleinen Kreis unter alten Feinden. Man kann den Vortrag buchen; man kann sogar zu dem Referenten noch einen anderen Standpunkt auf die Bühne setzen, zum Beispiel seinen eignen. Was das erforderliche Sicherheitskonzept betrifft, wissen wir seit Leipzig etwas, was wir vorher nicht wussten.
Die Wahrscheinlichkeit von tätlichen Angriffen, vor allem gegen Frauen, ist hoch. Man soll das nicht als Grund zum Wegducken nehmen, sondern damit offensiv umgehen: man muss die Lage auf der Strasse geregelt kriegen, aus eignen Kräften oder mit der Hilfe der Behörden, uns ist das egal. Letztlich werden diesen Leuten ihre Grenzen gezeigt werden müssen, eher wird es nicht anders.