Sahra Wagenknecht ist nachweislich ein Roboter. Ursprünglich von Peter Hacks programmiert, um eine neue Rosa Luxemburg zu geben, gab es dann allerdings einige Fehlfunktionen und so ist sie nun mit Lafontaine im Bett. Jetzt hat sie eine Torte ins Gesicht geschmissen bekommen und sah für einen Augenblick etwas menschlicher aus. Sofort wurde sie von allen Blicken abgeschirmt und herausgeführt. 3 Stunden später haben einige Techniker den Roboter wieder in Schuß gebracht, gezupft, drapiert und mit feiner Farbe bestrichen: „Ich bin wieder da“, stets „engagiert“ und „aktiv“. Immer noch derselben Stock im Arsch.
Die Parteispitze stellt sich darauf hinter die rote Sahra. Eine Parteichefin blökt etwas von „Angriff auf uns alle“ und irgend ein grauer Parteichef hat ausnahmsweise mal etwas recht:
1. „Das ist nicht links“. Es soll tatsächlich Leute geben, die weder die Linke, noch die Rechte und auch nicht das Zentrum des Kapitals sein wollen, sondern dessen Totengräber: Die Vertreter des Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus, Nihilismus.
2. „Das ist auch nicht antifaschistisch“. Der Antifaschismus ist bekanntlich immer der Versuch den Kapitalismus vor seinen politischen Auswüchsen zu retten. Kommt es aber zu wirklichen immanenten Zerwürfnissen des Kapitalismus, gibt es keine Rettung des Liberalismus, vielmehr rettet dann eben der Faschismus den Kapitalismus. Die Volksfront in Frankreich, die war antifaschistisch, hat aber die Antifaschisten in Spanien nicht unterstützt und mit ihrem pazifistischem Appeasement Hitler in die Arme gearbeitet. Die Antifaschisten Spaniens wiederum wollten das Eigentum vor den Anarchisten retten. Durutti jedenfalls war kein Antifaschist und dadurch konnte er sogar den Faschismus bekämpfen. Antifaschismus in Deutschland ist gerade: Mit den Grünen, der SPD, der Linken gemeinsam gegen sogenannte Nazis von der AfD, Pegida etc. demonstrieren. Gegen diesen Quatsch war die Torte ein Akt der Aufklärung.
3. „Das ist asozial, liebe Genossinnen und Genossen“. Vielleicht der strittigste Punkt der Solidarisierung des grauen Manns, der irgendwie an die Spitze der PDS gekommen ist. Asozial sind natürlich eigentlich die Schafe, die die Reden solcher Führer beklatschen. Die sind sogar ein wenig vergammelt dazu. Vergammelte Asoziale. Dann wieder ist es unsere Gesellschaft selbst, in der die Leute qua Prinzip vereinzelt werden, mithin alle notwendig asozial sind. Aber dieses Asoziale ist eben gegenwärtig das Soziale und so gesehen sind die, die die falsche Gesellschaft in Frage stellen, asozial, selbst wenn sie sicher weniger Probleme im menschlichen Umgang haben, als linke Kongreßbesucher, die mit Händen patschen, sobald ein Clown was sagt. Aber das ist strittig, insbesondere, weil die Nestbeschmutzer den Radikalismus nur in Spurenelementen enthalten und ansonsten harmlose und eben asoziale Zeitgenossen sind, die im Kaffetisch ihren Kaffe schlürfen. Im Grunde ist die Bestimmung des Tortenwerfers als asozial einfach eine Schmeichelei fürs einfache Volk, das sich weniger einsam fühlt, wenn es gegen Nestbeschmutzer oder in diesem Fall Sahrabeschmutzer vereint wird.
Soweit der letzte Parteitag der PDS. Noch einiges zum taktischen Gefüge, vor dessen Hintergrund dieser Nadelstich stattfand:
a) Die Linke ist eine Wächterpartei gegen potentiellen Radikalismus und eine bewährte Möglichkeit, diese Funktion auszufüllen, ist Bestechung. Es gibt also einiges Geld für Initiativen und Einzelpersonen, die daraufhin allesamt nach einer Weile vollends bescheuert werden. Schon eine Torte kann schließlich die Fördergelder kosten. Man sieht sofort in welcher Sklavensprache geredet werden muß und nach einer Weile nicht einmal mehr dass. Jedenfalls gibt es dadurch einige arbeitsscheue Radikale im Dunstfeld der Linkspartei, die dann und wann doch zur Torte greifen, wahrscheinlich, um ihre doch konformistische Seele zu retten.
b) Es gibt auch einige Karrieristen, die etwa von der Interventionistischen Linken zur PDS rübermachen. Nachher sind das die, die die Radikalen bestechen. Die haben vor Torten natürlich Angst, da sie ihnen indirekt die Karriere kosten können und davor noch die gewählte politische Taktik madig machen: Diese Leute retten den Kapitalismus nämlich immer so, dass sie einen Trump zum Anlaß nehmen, für die Clinton zu sein. Oder eben die AfD zum Anlaß nehmen, für die Wagenknecht oder die Kipping zu sein.
c) Dann gibt es den Wagenknechtflügel, der Anfangs als kommunistische Plattform die DDR unter Ulbricht verteidigte und nun mit der AfD um Leute buhlt, die besser einfach still wären. Dieser Flügel muß populistisch daher kommen, die autoritären Charaktere systematisch entschuldigen, indem er irgendeinem Neoliberalismus die Schuld an deren Autoritarismus gibt und dann angeblich diesen Neoliberalismus bekämpft, statt den Autoritarismus. Insbesondere geht es gegen das atlantische Bündnis. Lieber mit Rußland, China, Iran Handel treiben, als mit der USA.
d) Es gibt auch einen atlantischen Flügel. Katja Kipping. Diese Frau wird dann von der sozialdemokratischen Konkret interviewt und macht wie die rote Sahra leicht auf revolutionär. Dieser Flügel stützt teilweise die Nestbeschmutzer. Namentlich natürlich die proisraelischen Langweiler von Bak Schalom oder die pädagogische Biedermeierzeitung „Straßen aus Zucker“, aber auch Einzelpersonen, die im Rahmen von Stipendien öde Bücher schreiben. Durch dieses Bündnis mit dem Radikalismus wird seltsamerweise versucht, die Partei regierungsfähig zu halten, weil gegenwärtig der Bruch mit Amerika nicht gangbar ist. Ein taktisches Bündnis.
e) Die Torte kann nun zum Anlaß dienen, die Fronten zu klären und den Frieden aller Richtungen in Frage zu stellen. Die FAZ will etwa die „Straßen aus Zucker“ loswerden, eher weil sie den dort gelegentlich anzutreffenden Radikalismus fürchtet, als das atlantische Bündnis. Andere wie die Junge Welt die Nachdenkseiten oder das legendäre Parteibuch wollen die Radikalen loswerden, damit die von Wagenknecht propagierte Querfront besser vorankommt. Umgekehrt agiert und argumentiert die Tortenwurffraktion schüchtern, moralisch-unpolitisch und halbdistanzierend.
Das ist eigentlich alles zu dieser Sache. Kommunisten haben andere Probleme.
Erwin Grave
Von Peter Hacks programiert zu werdem, davon kann der Schreiber wohl nur träumen. Ansonsten kriegt man seinen Hass auf die Linke irgendwie mit und frägt sich die ganze Zeit, was will er denn jetzt nu?
Nichts gegen Stil und Haltung des Autoren, aber bähh ist der erste (!) Absatz sexistisch und volle Kanne unwitzig – hat mich überrascht und geärgt. so.
Man merkt, dass du Ambitionen hast und dich daher wohl im Pseudonym vergriffen. Wärst aber gerne eine Frau und cool dazu.
Ein starkes Überich hast du auch, daher projezierst du Deine Ambitionen auf andere, denkst der Autor wollt von Hacks programmiert sein.
Und Ohnmacht, daher streitest du dem Autor eine Projektion ab, die du selbst hast und sagst, er könne nur davon träumen.
Aber was du willst, außer nörgeln, das wird noch weniger klar. Und nacher ist es einfach das: Dein Pseudonym sollte Nörgelbacke heißen.