Finde den Fehler

Castorf: Wenn das Robert Koch-Institut klar sagen könnte, dass wir ohne drakonische Maßnahmen in wenigen Wochen 600.000 bis 1,5 Millionen Tote hätten, würde ich sofort einsehen, dass wir einen Ausnahmezustand haben. Aber angesichts der jetzigen Sterblichkeitsrate und der Zahl von bisher weniger als 6000 Corona-Toten sage ich: Es ist immer traurig, wenn ein Mensch stirbt, auch ein alter Mensch. Aber es ist der Lauf der Dinge, den wir akzeptieren müssen. Wir sind mit dem Tod geboren, das ist eine philosophische Plattitüde.

Auch zum „Lauf der Dinge, die wir akzeptieren müssen“, gehört: wer derartige Logik schwingt, verdient, für einen Narren gehalten zu werden.

Man muss nicht das Robert-Koch-Institut sein, um sagen zu können, dass „wir“ bei ungebremster Verbreitung leicht die von Castorf genannte Zahl von Opfern allein im April hätten haben können (und mehr, nämlich im Prinzip Letalitätsrate mal Gesamtbevölkerung.). Weil „wir“ sie nicht haben, sondern nur 6.000, sind die „drakonischen Massnahmen“, die diese Wirkung haben, überflüssig; so räsonieren Narren.

Sowas kommt von sowas:

Das rechtsoffene Portal „KenFM“ ist mit einem Videoteam gekommen, der ehemalige Journalist und Erdogan-Unterstützer Martin Lejeune und der Rechtsextremist Nikolai Nerling, der sich „Volkslehrer“ nennt, drehen auch Videos. …Ihr Slogan: „Wir sind die Opposition“. Hinter dem Verein stehen der Autor und Journalist (u.a. „taz“ und „Welt“) Anselm Lenz, der Autor und ehemalige Volksbühnenbesetzer Hendrik Sodenkamp und die Aktivistin Batseba N’Diaye. Die drei gehörten zum sogenannten „Haus Bartleby“.

Dieser Beitrag wurde unter Geschireben veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.