Die Krise in Deutschland II

„Ifo-Ökonomen sehen das Geschäftsklima im Wohnungsbau auf einem Rekordtief und sprechen von »düsteren« Perspektiven“; „Der Markt für Büroimmobilien ist im vergangenen Jahr zusammengebrochen.“

Soviel dazu. Aber Neuigkeiten vom Bodenmarkt sind natürlich nur der Anfang einer regelgerecht aufgeführten Krise.

“ Zum sechsten Mal nacheinander ist die Produktion im November geschrumpft. Damit ist zunehmend klar, dass die Wirtschaft 2023 in die Rezession rutschte. Für 2024 ist das ein schlechtes Omen. … Eine solch lange Abwärtsreihe habe es in Deutschland bislang nur während der Finanzkrise gegeben, betonten die Volkswirte von der Dekabank.“

„Die deutsche Wirtschaft wird aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen. Damit hat der IWF seine Prognose erneut nach unten korrigiert, wie aus der am Dienstag veröffentlichten IWF-Schätzung für die Weltwirtschaft hervorgeht.“

Oder ist es nur eine sogenannte technische Rezession?

Das BIP der größten Volkswirtschaft Europas ist bereits im Sommerquartal geschrumpft, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Kommt von Oktober bis Dezember das zweite Minus in Folge hinzu, wird von einer technischen Rezession gesprochen. Diese soll aber nicht lange währen. „Zu Beginn des kommenden Jahres dürfte die deutsche Wirtschaft wieder leicht expandieren“, so die Bundesbank.

„Die Produktion in den beiden Sektoren Industrie und Bau gab zuletzt merklich nach. „Sie leiden weiterhin unter einer schwachen Nachfrage“, erklärte die Bundesbank die Misere. „Auftragspolster puffern dies zunehmend weniger ab. Die Industrieproduktion werde zudem durch den vorangegangenen Energiepreisanstieg gedrückt.“

Da scheint es Zweifel zu geben.

„Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft dauerte somit auch zum Jahresende an. Doch wie sieht es 2024 aus, wird im neuen Jahr endlich alles besser? Ökonomen sind skeptisch. Die Ausgangsbasis für das neue Jahr habe sich verschlechtert, erklärt Commerzbank-Chefvolkswirt Krämer, der für 2024 mit einem Minus von 0,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt rechnet. Auch Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im neuen Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen wird. … Denn die Industrie dürfte auch 2024 zunächst nicht aus dem Krisenmodus herauskommen – das signalisieren jedenfalls die sinkenden Auftragseingänge.“

Vorher wissen kan man es nie. Aber es ist gar kein gutes Zeichen, wenn die Commerzbank von einer Rezession in 2024 ausgeht, die Bundesbank aber von einer Erholung. Demnächst berät die FED über Zinssenkungen; vermutlich wird man sich in Europa ein Beispiel nehmen. Aber die Lage hat durchaus das Potential, sich so auszuwachsen, dass ihr mit Zinssenkungen nicht mehr beizukommen ist. Auch die Negativzinsen haben an einem bestimmten Punkt ihr Ende finden müssen. Von der einen Seite droht die Rezession, von der anderen die Preisinflation; die Krisenpolitik der 2010er Jahre ist an ihrem Ende angelangt.

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