Die Krise XXV

Die chinesischen Hersteller senkten ihre Preise im Juni wegen der schwachen Nachfrage so stark wie seit siebeneinhalb Jahren nicht mehr. Die Erzeugerpreise fielen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte.

(spiegel.de)
Der allgemeine Preisverfall gehört natürlich zu einer fachgerecht ausgeführten Krise dazu. Er spannt die Brücke von dem Ausbruch der Krise, der sie immer erst wie eine Angelegenheit der Kapitalmärkte aussehen lässt, zum allgemeinen Sinken aller Einkommen. Dieses steigert sich, je nach Fall, bis hin zum Zusammenbruch des Kredits und der völligen Stockung der Zirkulation.

Gegenmittel sind bekanntlich Erhöhung der Staatsausgaben und Verbilligung des Zentralbankgelds. Aber die öffentlichen Finanzen sind ohnehin schon in Schwierigkeiten, und Erhöhung der Geldmenge alleine wirkt nur dann, wenn sie die Exportnachfrage erhöht; sie exportiert dann aber, durch Senkung der nominellen Preise der Exportgüter, auch den Preisverfall auf die Weltmärkte.

Das heisst: in jeder Ökonomie, die nach China exportiert, und aus China importiert, hätte die Konkurrenz mit denselben sinkenden Preisen zu kämpfen.Spätestens dann ist die Krise allgemein, und dieser Punkt ist jetzt in Sichtweite.

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